VIDAR Sport

Warum recyceltes Polyester keine nachhaltige Sportkleidung ist

Warum recyceltes Polyester keine nachhaltige Sportkleidung ist

In der Welt der nachhaltigen Sportbekleidung wird recyceltes Polyester (rPET) oft als die beste Option angepriesen. Besonders die großen Sportmarken verweisen gerne weiterhin auf rPET und verkaufen es als die umweltfreundliche Form von Sportkleidung. Doch ist diese Aussage wirklich richtig? Aus unserer Sicht ist das falsch, und dafür gibt es mehrere Gründe. Glücklicherweise reift diese Erkenntnisse mittlerweile auch in breiteren Bevölkerungsschichten und wird häufiger hinterfragt.

1. Mikroplastik-Ausstoß bleibt bestehen

Ein zentrales Problem von rPET ist der Mikroplastik-Ausstoß. Auch bei Kleidung aus recyceltem Polyester bleibt dieser zu 100% bestehen. Tatsächlich können rPET-Textilien sogar noch schädlicher sein als herkömmliche Polyesterprodukte. Mikroplastik gelangt beim Waschen ins Abwasser und schließlich in unsere Meere, wo es erhebliche Umweltschäden verursacht.

2. Gesundheitsgefahren durch Schadstoffe

Ein weiteres Risiko von rPET-Textilien sind die enthaltenen Schadstoffe. Bei der Herstellung von PET-Flaschen werden oft hoch toxische Schwermetalle wie Antimon verwendet. In Asien, dem Hauptproduktionsstandort von rPET, gibt es nur wenige bis keine Schadstoffregulierungen. Somit können viele rPET-Textilien Schadstoffe enthalten, die nichts auf unserer Haut zu suchen haben. Besonders durch das Schwitzen und das Öffnen der Poren können diese Schadstoffe in den Körper gelangen und gesundheitliche Probleme verursachen.

3. Hoher Energie- und Chemikalienverbrauch

Die Herstellung von rPET ist ökologisch umstritten, da sie einen hohen Energie- und Chemikalienverbrauch erfordert. Das Waschen, Entfärben und Einschmelzen des Kunststoffs verbraucht enorme Mengen an Ressourcen. Diese Prozesse stehen im Widerspruch zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit, die darauf abzielen, den Energie- und Ressourcenverbrauch zu minimieren.

4. Unterbrechung funktionierender Kreisläufe

Ein weiterer negativer Aspekt ist die Unterbrechung funktionierender PET-Flaschen-Kreisläufe. Aus gebrauchten PET-Flaschen könnten ohne Probleme neue PET-Flaschen produziert werden. Doch die Modeindustrie unterbricht diesen etablierten Kreislauf, um kurzlebige Modeartikel wie T-Shirts herzustellen. Diese Kleidungsstücke enden früher oder später auf der Mülldeponie oder werden verbrannt, was die Umwelt weiter belastet.

Fazit

Lassen Sie sich nicht von den Nachhaltigkeitsclaims rund um recyceltes Polyester (rPET) blenden. Diese Lösung behebt nicht die grundlegenden Probleme der Sportbekleidung. Stattdessen sollten wir uns auf wirklich nachhaltige Alternativen konzentrieren, die die Umwelt und unsere Gesundheit schonen.

Unsere nachhaltigen Alternativen: TENCEL und SEACELL

Sportkleidung aus natürlichen Materialien wie TENCEL oder SEACELL bietet eine wesentlich umweltfreundlichere Alternative zu rPET. TENCEL, eine Faser aus nachhaltig angebautem Eukalyptus, zeichnet sich durch seinen niedrigen Wasserverbrauch und seine biologische Abbaubarkeit aus. Es ist weich, atmungsaktiv und ideal für Sportbekleidung.

SEACELL hingegen wird aus Algen und Zellulose hergestellt und ist ebenfalls biologisch abbaubar. Es bietet zudem hautpflegende Eigenschaften, da die Algen Inhaltsstoffe wie Mineralien, Vitamine und Aminosäuren enthalten, die wohltuend für die Haut sind.

Diese Materialien verursachen keinen Mikroplastik-Ausstoß, enthalten keine toxischen Schwermetalle und benötigen in der Regel weniger Energie und Chemikalien bei der Herstellung. Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg zu echter Nachhaltigkeit finden – für unsere Gesundheit und für die Umwelt.